Geierfelsen bei Gehlberg

Autor: Heubs

Auch diesem Wochenende hat es mich, in unserem schönen Thüringer Wald, zum Klettern getrieben. Unser Ziel waren diesmal die Gipfel vom Geierfelsen. Denn hier hat man, auf wenig Raum gleich 3 Gipfel zu besteigen. Die Gipfel der Geierfelsen sind aber nicht mit dem Geiermassiv zu verwechseln, über das ein ganzjähriges Kletterverbot verhängt wurde. Die Geierfelsen zeichnen sich durch ihr breites Spektrum an Routen aus, sowie einem super Rastplatz in der Mitte der drei Felsen, an dem ebenfalls ein Lagerfeuer angezündet werden kann. Des Weiteren hat man einige Sitzmöglichleiten, schattige wie sonnige Plätze, was diesen Ort zu einem kleinen gemütlichen Ausflugsziel macht.


Blick vom Großen Geierfelsen auf die Rast- und Grillfläche, sowie den Nordwestlichen Geierfelsen
die Rast- und Grillfläche

Die Geierfelsen sind im Grunde zu vergleichen mit dem Ratssteinbruch in Ilmenau. Ich meine zwar nicht die Beschaffenheit des Gesteins oder die Art des Kletterns, sondern auf eine große Bandbreite von Routen, die ideal für Einsteiger sind und jedem für den Anfang ein tolles Klettererlebnis bringen können. Aber auch schon alt eingesessene Kletterer kommen auf ihre Kosten. Denn auch im 6ten und 7ten Grad kann man am Geierfelsen klettern.
Wenn man nun über das Bächlein drüber und dem kleinen Pfad folgend an den Felsen ankommt, findet man links von sich den Südwestlichen Geierfelsen, zu seiner rechten erstreckt sich der Große Geierfelsen und ihm gegenüber der Nordwestliche Geierfelsen.


Nordwestlicher Geierfelsen
Nordwestlicher Geierfelsen

Am Südwestlichen Geierfelsen gibt es an der Seite des Aufstiegs einige Routen im sehr einfachem Gelände, dabei sollte man sich von einigen grasüberwucherten Stellen nicht abschrecken lassen, denn die Aussicht belohnt. Für etwas Fortschritt sorgt dann schon der Schartenriß (5), oder Can-Can (6+). Allerdings sieht die Seite mit den schwereren Touren schon brüchiger aus und sollte daher nur mit Vorsicht beklettert werden. Der Nordwestliche Geierfelsen bietet eine ganze Reihe von schönen Einsteigertouren, die unbedingt einmal geklettert werden sollten. Festes Gestein und schöne Bewegungen machen diese Wege für alle zu einem Fest. Oben angekommen hat man nun auch den nötigen Platz, um seinen Stand einzurichten oder um ein paar Minuten auf der Spitze zu verweilen, wobei man die Natur genießen kann. Routen, die hier besonders empfehlenswert sind, wären die CH-Kante (3+), Südostweg (3-) oder der Südostweg (3-).

Am Großen Geierfelsen erwarten nun auch den fortgeschrittene Kletterer einige Augenweiden. Das Schöne hier ist, dass man fast um den kompletten Felsen Möglichkeiten findet für einen Gipfelaufstieg. Auf der einen Seite kann man schwere und harte Routen klettern und auf der anderen leichte und Genussvolle. Auf der hinteren Seite kann man nämlich über den Alten Weg (1), welcher bereits vor 1930 bestiegen worden war, auch zu seinem Glück finden. Allerdings sollten übermütige Wanderer gewarnt sein. Die Fläche oben verlangt viel Gleichgewicht und bietet wenig Platz. Daher sollte eine Sicherungsausrüstung immer am Mann sein.


Südwestliche Geierfelsen
Südwestliche Geierfelsen

An der großen Front des Geierfelsens finden wir einen weiteren Klassiker dieses Felsens – die Zittertour (4+). Sie ist ein leichter Weg mit interessanter Kletterei. Daneben kommen wohl die schönsten Routen. Mit (7+) Die Freude am Leben und (7) Das Tier im Menschen haben wir 2 absolute Genusstouren an dieser Seite. Also ihr seht, dass sich hier keiner langweilen muss, egal ob Einstiegskletterer, alte Hasen, Kinder oder Wanderfreunde. Für alle gibt es hier ein kleines Stück vom großen Fels. Viele schöne Sitzmöglichkeiten, sowie sonnige und schattige Plätzchen machen dieses Gebiet zu einen kleinen Geheimtipp. Wenn es überhaupt etwas Negatives über den Geierfelsen zu sagen gibt, muss ich die Abseilen erwähnen. Diese sind teils schlecht gesetzt und bieten, zum Beispiel beim Nordwestlichen Geierfelsen, wenige Sicherungsmöglichkeiten. Sprich, für die hinteren Routen wie Gag (5) oder Nordweg (3-) ist die Sicherung auf der anderen Seite des Felsens. Hier könnte noch ein zusätzlicher Hacken gesetzt werden. Auch am Großen Geierfelsen wird die Toprop Kletterei, zum Beispiel in Das Tier im Menschen, durch viel zu viel Seilreibung erschwert oder fast unmöglich gemacht, so dass die im Nachstieg geklettert werden sollten.
Nun bleibt mir nichts weiter zu sagen als: Genießt die Sonne den Fels und die Freude am Klettern.

Berg Heil!!!

Weitere Informationen:

Noch mehr Informationen zu Felsen dieser Region gibt es unter „Schmalwassergrund, Kanzlersgrund, Georgenthal, Moosbachtal, Asbachtal, Felsen bei Gehlberg, Felsen am Hermannsberg„.