Der Bekanntheitsgrad dieses kleinen Gebietes steht in keinem Verhältnis zu seiner Bedeutung, Diese Tatsache ist nur so zu erklären: Jenaer Kletterer sind (fast) überall zu finden und bei Gesprächen über die Klettermöglichkeiten wird halt auch dieses Trainingsgebiet erwähnt. Denn mehr, aber auch nicht weniger ist die Rabenschüssel, eine Gruppe von Buntsandstein-Felsen mit einer Höhe von max. 10m. In diesem Gebiet holen sich die Jenaer die Woche über müde Arme.
Beste Zeit:
Zeitiges Frühjahr und Herbst; in der Schüssel ist es relativ warm; später gibt es Mücken…
- … oder im Winter, nur dann ist die ganze Länge des Boulderbereiches ersichtlich (Foto: S. Eck)
Charakteristik / Gestein:
Der Buntsandstein der Rabenschüssel gehört geologisch zum unteren Trias. Es handelt sich um ein braunrotes, sehr feinkörniges und festes Gestein. Die Wände sind durchgehend senkrecht und weisen vielfach Überhänge auf.
Im allgemeinen ist das Gestein stabil, doch ab und an halten Leute schon die Griffe, bis sie auf dem Boden liegen. Die vorhandenen Ringe sollten hauptsächlich für Topropes genutzt werden. Erschlossen wurde das Gebiet bereits vor 1914, jedoch wurden damals die schweren Stellen mit Seilhilfe von oben durchstiegen. Nach 1918 setzte eine planmäßige Durchforschung des Gebietes vor allem durch die Jenaer Bergsteiger Otto Knorr, Werner Zwickel, Karl Mägdefrau, Heinrich Döbel und Friedrich Deus ein, die heute als abgeschlossen bezeichnet werden kann.
[Quelle: Kletterführer Zittauer und andere Gebirge, 1980]
Im wesentlichen wird an der Rabenschüssel gequert. Es gibt auch einige Anstiege, die Toprope geklettert werden können, Trotz der teilweise vorhandenen Ringe ist Vorsteigen nicht sehr empfehlenswert. Zwecks geeigneter Wege fragt einfach jemanden. Die Führerbeschreibungen sind nicht leicht zu finden und nicht alles lohnt sich. Außerdem ist immer jemand dort.
Bitte verwendet KEIN Magnesia! Für den Sandstein ist das weiße Zauberpulver im Gegensatz zu Kalk o.a. tödlich!
Wege:
Auch wenn das Klettern von Wegen an der Rabenschüssel nicht im Vordergrund steht, will ich mal einige Möglichkeiten aufzählen. Die Bewertung orientiert sich an der Sächsischen Skala. Botanikerriss (4) Hohe Wand: Gasometer (5) an der Hohen Wand Mittelweg (7a) an der Hohen Wand Lange Wand: Tigerwand (6) Nördliche Kanzelkante (4) Südliche Kanzelkante (5) Querungen: Hohe Wand komplett (obere und untere Variante) Wand neben der Höhle (Marienstübchen) Evablock (Felsblock vor der Wand mit der Höhle)
Bis jetzt ist mir noch kein neuer Führer für die Schüssel bekannt — es kann nur auf den legendären „Zittauer und andere Gebirge“ verwiesen werden. Deshalb habe ich hier mal einen gezeichnet, den ihr euch downloaden könnt. Auch dieses Topo enthält nicht alle Boulder, da es viele Varianten und Querungen gibt. Aber 43 Wege sollten auch erst einmal für so ein kleines Gebiet ausreichen. Ansonsten fragt einfach jemanden oder sucht Euch was aus.
Anreise:
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Anreise mit ÖPNV:
Mit Straßenbahn bis Haltestelle ehemals Kulturhaus (Lobeda West) fahren. Die nächste Straße (neben Einkaufstempel) einbiegen und bis zur Brücke laufen, Unter der Brücke durch und das Gewerbegebiet queren. Weg bei einigen Gärten nach links folgen, Unter einer Brücke durch bis Ihr eine Straße trefft, dieser über die Holzbrücke folgend bis zur nächsten Brücke, Hier auf einem kleinen Pfad links hoch. (Wegweiser) -
Anreise mit Auto:
A4, Abfahrt Göschwitz in Richtung Maua. Im Ort links abbiegend bis über die Brücke, Hinter der Brücke rechts im Weg parken, Kleinen Pfad aufsteige, oben rechts haltend.
Herzlichen Dank für die Bereitstellung des Inhalt durch: T.Loth und A.Froede.
Camping:
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Unter dem Jenzig
Am Erlkönig 3, 07749 Jena
Tel. 03641 / 666688
www.jenacamping.de -
Rabeninsel Porstendorf
Rabeninsel 3, 07778 Porstendorf
Tel. 036417 / 22556
www.camping-jena.deDownload der Camping-Liste Thüringen im pdf-Format