Gesteinsarten von Kletterfelsen in Thüringen

Als Gestein bezeichnet man eine feste, natürlich auftretende, mikroskopisch heterogene Vereinigung von Mineralen, Gesteinsbruchstücken, Gläsern oder Rückständen von Organismen mit weitgehend konstantem Mischungsverhältnis dieser Bestandteile zueinander.
Quelle: Wikipedia – Gestein

Für den Klettersport ist diese Masse Grundvoraussetzung und deshalb sollen die in Thüringen vorkommenden Gesteinsarten hier ein wenig näher beleuchtet werden. In der Reihenfolge der kommenden Erläuterungen ist auch das Vorkommen in Thüringen zu verstehen.

Porphyr

Porphyr
Thüringer Porphyr

Porphyr ist griechisch und bedeutet purpurfarben. Der Begriff ist die Sammelbezeichnung für verschiedene vulkanische Gesteine, die große, gut ausgebildete Kristalle in einer feinkörnigen Grundmasse besitzen. Sie haben eine saure, oft quarzreiche, intermediäre (dazwischenliegende) Zusammensetzung und bestehen meist aus Feldspäten. Feldspat ist eine Gruppe von Mineralen, die ausgesprochen oft vorhanden sind.
Das Gestein ist in allen Festigkeiten anzutreffen. Die meisten Felsen in Thüringen weisen ein recht festen Porphyr vor, allerdings nicht zu vergleichen mit der Festigkeit von kalk oder Granit. Die Kletterei wird bestimmt durch Auflieger und weniger durch Fingerkraft.

Konglomerat

Konglomerat
Thüringer Konglomerat

Konglomerat enthält verschiedene Materialien und die rotliegenden Bestandteile sind vulkanischen Ursprungs. Es ist ebenfalls ein Sedimentgestein, wobei min. 50% der Masse aus runden Komponenten bestehen, z.B. Kiesel.
Diese Form von Gestein ist oft mit Vorsicht zu genießen und erfordert ein gewisses Maß an Technik beim Klettern. Die meisten Kletterwege erschließen sich durch schleichen.

Kalkstein

Kalkstein ist in Thüringen meist nur als Muschelkalk zu finden, der eignet sich allerdings nicht zum Klettern. Nichts desto trotz gibt es einige Felsen aus festem Kalkgestein, sie sind allesamt Zechsteinkalke.
Kalkgestein ist ein Sedimentgestein, welches in Thüringen vorwiegend aus Kalziumcarbonat besteht. Das Gestein ist also durch Ablagerung entstanden. Kleine Anteile Dolomit sind vorhanden. Zum Teil kann der Fels brüchig sein, was aber in den Gebieten Thüringens abgeklettert wurde.

Granit

Granit ist in der Kletterwelt Thüringens nur an einigen Boulderfelsen von Bedeutung. Diese sind in der Regel sehr fest und rau. Hohe Quarzanteile sorgen für gute Reibung.
Das Gestein ist grobkristallin und zählt zu den Tiefengesteinen, die reich an Quarz und Feldspäten sind. Außerdem kommen Minerale vor.

Tonschiefer

Die Basis von Tonschiefer ist Tonstein und es kommt in Thüringen im Schwarzatal vor.
Gibt es Trennflächen im Fels, die durch gerichteten Druck entstanden sind, so spricht man von Schieferung. Die Trennflächen sind in der Regel eben, parallel und eng zueinander liegend bzw stehend.
Die Schieferungsflächen stehen immer senkrecht zur Druckrichtung, die den Fels erzeugt hat.
Die Last, die diese Flächen aufnehmen kann, fällt sehr unterschiedlich aus – demzufolge ist auch die Festigkeit im Bezug auf Klettern sehr unterschiedlich.

Sandstein
Thüringer Sandstein

Sandstein

Auch Sandstein zählt zu den Sedimentgesteinen. Allerdings entstehen die Verbindungen durch sehr kleine Anteile Sandkörner. Diese Sandkörner sind meist Quarze.
In Thüringen klettert man bisher nur an der Rabenschüssel an Sandstein. Auch hier ist die Festigkeit nicht immer gegeben. Beim Sandstein der Schüssel handelt es sich um Buntsandstein, der bei Nässe nicht so schnell brüchig wird wie der (Elb-)Sandstein im bekannten sächsischen Fels.