Ratssteinbruch bei Ilmenau

Autor: Heubs

Hauptsektor rechtsHallo liebe Natur- und Kletterfreunde. Ende März war ich einmal wieder in Thüringen unterwegs. Was heißt war, es war der erste Felskontakt in Thüringen und Dank der Klimaerwärmung in Deutschland, kann man heut zu Tage schon recht früh dem Klettersport frönen. Da ich mit ein paar Kletterfreunden unterwegs war, die vorher noch nicht viel natürlichen Fels unter den Händen und Füßen gespürt hatten, entschloss ich mich für ein recht schönes Anfängerklettergebiet. Der Ratssteinbruch bei Ilmenau war unser Ziel.

Diesen erreicht man recht einfach, indem man in Ilmenau Richtung Manebach fährt und ca. 100m nach der Einfahrt vom Freibad, auf der rechten Seite, sein Gefährt auf dem Parkplatz gegenüber vom „Cafe am Waldschlösschen“ abstellt. Von hier aus sind es gerade mal 5 Minuten Fußweg. Und zwar auf dem Wanderweg, der oberhalb vom Parkplatz liegt. An einem alten Häuschen/ Bunker auf der rechten Seite des Weges, hält man sich an der Gabelung rechts und kommt dann auf ein großes Plateau mit Blick auf Ilmenaus Ratssteinbruch.

Sektor linksDie Wand unterteilt sich, wenn man das so nennen kann, in drei Teile. Im linken Wandteil finden wir vier Routen im 5ten bis oberen 6ten Grad, sowie die schwerste Route am Fels, die „Goldene Kante“ im Grad 7+ (UIAA). Daneben befindet sich der Mittlere Sektor am Fels mit einigen Routen im 4ten Grad. Nach der oben genannten Rodung kann man nun auch hier klettern, ohne sich an unzähligen alten und morschen Bäumen vorbei zu quetschen. Bei diesen Routen würde ich „Die Eigendynamik des Feuers“ hervorheben, die wirklich sehr schön ist und im Gegensatz zu den Routen im großen rechten Hauptsektor eine kurze senkrechte Kletterei mit einer abschließenden Querung beinhaltet.

Der große Hauptsektor ist auch der auffälligste Teil des Gebietes und bietet viele schöne Routen für Anfänger, die sich in die Vorstiegskletterei einüben wollen. Nennenswert wäre hier die Route „Kuno der Killerkarpfen“ der zwar nur im 3ten Grad ist, aber zum Üben vom richtigen Klinken der Expressen, bis zur Gewöhnung über die Exen heraus zu klettern geeignet ist.

Sektor Mitte und RechtsDie Ausstiege im linken Teil dieses Sektors bieten oben einen großen Bohrhaken, an dem sich alle Kletterer, auch aus den rechten Routen, abseilen können. Man sollte nur bedenken das ein 50m Seil nicht ganz zur Abseile reicht. Die Routen im rechten Wandteil können von oben gesichert werden, indem man das Geländer zur Sicherung benutzt. Die Sicherungen sind überall sehr gut. Man sollte allerdings erwähnen, dass sich aufgrund der Neigung Dreck und kleine Steine in den Ablagen der Griffe befinden, die im Vorstieg losgetreten werden können. Von der Festigkeit des Felsens her, kann ich keine bösen Worte finden, da das Gestein sehr fest ist (im Gegensatz zu den Hermannsteinen)

Sektor mitteDie Einstiege der großen Wand sind geprägt durch Reibungskletterei und wenig Griffe, wobei angesprochen werden sollte, dass diese Reibung schon fast einem „gebohnerten Parkett“ gleich kommt und Vertrauen in den Schuh vorhanden sein sollte. Hat man aber erst einmal diesen Teil überwunden, kann man im puren Genuss die Routen beenden. Vom Ausstiegspunkt hat man sogleich noch einen schönen Blick auf die Thüringer Landschaft, obwohl seit den starken Stürmen im Januar der Blick auf die Gegenseite eher einem Waldsterben gleich kommt. Als Kletterführer würde ich euch zum allgemeinen „Kletterführer Thüringen“ von Mike Jäger raten.
Ich hoffe, dass ich euer Interesse für die Kleinigkeiten unseres schönen Thüringer Waldes geweckt habe.

Übernachten?

In der vergangenheit war dies möglich. Leider war der Missbrauch zu groß. Aktuell muss das Thüringer Waldgesetz eingehalten, beachtet werden.  Damit sind Veranstaltungen anmeldepflichtig.

Anfahrt

Eine Parkmöglichkeit befindet sich, die B 4 von Ilmenau in Richtung Manebach auf der Pension Waldesruh. Von hier aus geht man etwa 25m die B4 zurück, in Richtung Ilmenau und dann den ersten Forstweg links hinein. Nach 3-4 min gelangt man auf den Mittleren Berggrabenweg. Nun noch einmal 200m in Richtung Manebach und dann den nächsten Weg nach rechts.
Gesamtdauer: ca. 6-7 min

Ratssteinbruch

Neutouren

  • Click für ZoomSpiegelverkehrt 6 (Heiko Schwender, Cristian Spiegel 15.07.2004)
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