Reisebericht vom 6. ATE – Clean up Trek

Autoren: Sebastian Klein, Daniel Kögler

Im Mai 2001 wurde von Nepal Reisen Deutschland und Explorer Nepal, der 6. ATE – Clean up Trek veranstaltet. 14 Teilnehmer, aus 3 Ländern, wollten die Faszination Nepal einmal anders erleben.
Mit der Ambition Urlaub zu machen und noch einen positiven Beitrag für die Umwelt zu leisten, kam auch ich nach Nepal.
Von Frankfurt via Wien, ging es mit dem Flugzeug nach Kathmandu. Am Flughafen angekommen, traf unsere Gruppe, die aus 12 Deutschen, einem Österreicher und einem Schweizer bestand, auf unseren Reiseleiter Harry.
Bild 1Die nächsten drei Tage verbrachten wir in Kathmandu, wo wir uns erst einmal an die fremde Mentalität und das, für uns Westeuropäer erschreckende Verkehrssystem, gewöhnen konnten. Das Müllproblem stand aber schon hier im Vordergrund. Mit dem Besuch einer Müllhalte, sowie einer Müllverbrennungsanlage bekamen wir einen ersten Eindruck von dem Müllproblem Kathmandus.
Besonders erschreckend war die Tatsache, dass Frauen, für einen Hungerlohn, bei 32°C den Müll nach Plastik durchsuchten und dabei noch ihr Baby um die Brust gebunden hatten. Oder das der Müll einfach in den Fluss gekippt wurde.
Es waren aber auch schon positive Dinge deutlich zu erkennen. Vor allem das Bewusstsein eine strukturierte Müllabfuhr und eine Mülltrennung zu organisieren.
Jedoch sind diese Dinge für eine so große Stadt, die in Armut lebt, schwer umzusetzen.
Am vierten Tag ging es dann endlich los. Von Kathmandu aus flogen wir mit der Twin Otter nach Laminanda. Dort mussten wir dann in eine Bell 4 umsteigen um weiter nach Lukla zu fliegen. Dieser Zwischenstopp war nötig, da die Landebahn in Lukla neu gebaut wurde.
In Lukla (2850m) trafen wir dann auf unsere Träger Gruppe. Für mich war es sehr ungewohnt mein Gepäck tragen zu lassen aber schon bald erkannte ich, dass dies die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung ist und das es vollkommen in Ordnung ist, wenn man sein eigenes Gepäck tragen lässt.
Mit einer Greifzange und einem Beutel bewaffnet ging es dann weiter nach Phakding(2730m). Dort verbrachten wir unsere erste Nacht, um am nächsten Tag weiter nach Namche Bazaar (3450m) zu laufen. Schon hier bekamen einige Teilnehmer leichte Probleme mit der Höhe.
Um uns zu akklimatisieren blieben wir einen Tag in Namche Bazaar. Wir besuchten das Hauptquartier der SPCC – der Khumbu eigenen Müllabfuhr. Eine Gruppe von Trägern läuft einmal pro Woche durch das Khumbu – Tal und bringt den Müll, welchen die Einwohner gesammelt haben nach Lukla, von wo aus er nach Kathmandu geflogen wurde.
Dann ging es weiter nach Tengboche (3860m), wo das weltberühmte Kloster von Tengboche steht. Natürlich sammelten wir auf dem Weg dort hin weiter Müll.
Unsere Tätigkeit traf auf reges Interesse bei den Anwohnern. Einige Kinder halfen uns den Müll zu sammeln. Andere jedoch machten uns lediglich darauf aufmerksam, wo noch Müll liegt, den wir noch sammeln sollten. Aber auch die Erwachsenen wollten genauer wissen, was wir taten. Für sie hatten unsere Reiseleiter ein Prospekt, in dem beschrieben wurde was Müll überhaupt ist und wie dieser entsorgt werden sollte.
Bild 1Am nächsten Morgen dann, gab es eine Überraschung. Denn da stand er, der Mount Everest (8848m). Für viele war es ein bewegender Moment, dass Dach der Welt einmal in echt zu sehen.
Von Tenboche aus, ging unsere Tour weiter nach Dingboche (4350m). Hier legten wir erneut einen Ruhetag ein, den einige Mitglieder dazu nutzten den 5083m hohen Nagartsang Peak zu besteigen.
Bild 1Am nächsten Tag konnten leider nur noch 13 Teilnehmer weiter aufsteigen, da ein Durchfall – Virus ein Mitglied zum Abstieg in ein Krankenhaus zwang.
Der Rest ging jedoch weiter nach Lobuche (5018m). Auf dem Weg dort hin kamen wir an einem Gedenkplatz für die Opfer des Mount Everest vorbei, wo wir auch die Gedenksteine von Scott Fischer und Lopsang Sherpa sahen.
Für die meisten von uns war es die erste Nacht über 5000m, was einigen zu schaffen machte. Aber alle gingen am nächsten Morgen tapfer weiter nach Gorak Shep (5170m). Wer erwartet hier noch so etwas wie ein Dorf vorzufinden wurde schnell enttäuscht. Es waren lediglich zwei Hütten die ganz Gorak Shep ausmachten.
Für alle die, die jetzt noch Kraft hatten, ging es hinauf zum Kalapatthar (5545m). Dort wurden wir mit einer traumhaften Aussicht auf das Massiv des Mount Everest, mit Everest, Lohtse, Lohtse Shar und der Nuptse Wand sowie dem Pumo Ri belohnt.
Nachdem wir den Höchsten Punkt erreicht hatten, wollten wir am nächsten Tag weiter zum Mount Everest – Base Camp, was wir aber aufgrund von Neuschnee ausfallen lassen mussten.
Deswegen stiegen wir nach Pheriche (4280m) ab. Von da aus ging es weiter hinunter nach Phortse (3800m). Hier stieß dann auch wieder der 14te Teilnehmer, in voller Gesundheit zu uns.
Am nächsten Tag stiegen wir hinunter nach Khumjung (3753m). Dort besuchten wir die Schule des Dorfes und stellten unser Projekt vor. Von hier aus ging es noch einmal in einer langen Etappe nach Phakting (2730m). Am nächsten Morgen trafen wir uns mit einer kanadischen Gruppe, die ebenfalls einen Clean up Trek veranstaltete und tauschten uns über unsere Projekte aus.
Dann ging es auf die letzte Etappe, zurück nach Lukla (2850m). Hier verbrachten wir ebenfalls zwei Nächte, bevor wir unsere Träger und Betreuer sowie das Khumbu – Tal verlassen mussten, um zurück nach Kathmandu zu fliegen. Der Abschied viel uns sehr schwer, da wir in den 16 Tagen immer freundlich behandelt und vor allem sehr gut versorgt wurden. Ein besonderes Lob gilt auch der Küchenmannschaft, die uns sogar ab und zu mit einem Kuchen verwöhnte.
In Kathmandu nutzten viele von uns die Zeit, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen. Es fand aber auch noch eine Pressekonferenz über unsere Tour statt.
Am Ende waren wir alle traurig als es vorbei war und wir zurück nach Europa mussten. Mit einem Zeitungsartikel, über unsere Tour in der Hand ging es zum Flughafen. Wir konnten aber auch auf 75 volle Müllsäcke, die wir gesammelt hatten stolz sein.

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