Autor: Volker, Bilder: Robert
… liefern in den Suchmaschinen den Treffer auf diesen Bericht über das nun schon dritte Eisklettern in Rein-in-Taufers, organisiert von Frank Bültge im Februar 2006, mitgenommen Robert, Franky und Volker, gesponsort vom Ötzi-Laden in Halle (danke Tom).
- Mehr zum Thema Eisklettern im Ahrntal gibt es im Artikel: Eisklettern im Pustertal – Rein in Taufers.
Es gibt neben der Auswahl an Wasserfällen einen weiteren Grund, öfter dorthin zu fahren – das ist das Quartier im Inderederhof am Ende der Strasse aus Rein in das Ursprungtal. Die zwei Schwestern, die während des grandiosen Frühstücks überflüssigerweise die Betten machen und Handtücher tauschen bzw. wichtigerweise Abends das Nudel- oder Bratkartoffelgericht zubereiten, tolerieren alles, was Kletterer im Quartier gerne machen – einen Wasserkocher für die Thermosflaschen betreiben, aus der eigenen Verpflegungskiste naschen oder die Steigeisen und Schrauben neben dem Kopfkissen trocknen.
Milch gibt?s zum Frühstück von der eigenen Kuh und Milchtrinker heißt der Wasserfall, den man meistens am ersten Tag macht, praktisch aus dem parkenden Auto heraus. Das macht dann soviel Appetit, dass man an den weiteren Tagen auch durch hüfttiefen Schnee steil bergauf wühlt, um das Eis zu erreichen. Der Schnee lag so reichlich wie in Thüringen und es kam jeden Tag welcher dazu. Der in den letzten Jahren betriebene künstliche Eiskletterturm fehlte in der Ortsmitte. Das muß noch andere Gründe haben, als daß wir ihn ignoriert hatten bei soviel Natureis. Der Tristenbachfall sah an seiner interessantesten und gleichzeitig schwersten Stelle recht anders aus als ein Jahr zuvor – auf diese Weise macht man doch nicht jedes Jahr den gleichen Fall.
Die Galerie unterhalb Rein bot viel Platz zum nebeneinander Klettern. Ohnehin hätten sich Franky und Volker nicht noch einmal getraut, unter Frank und Robert zu klettern wie am Tag zuvor, was zur dreifachen Ausführung derselben länglichen Belehrung durch Frank geführt hatte – in kurzen Worten: Das tut man nicht im Eis. So was steht ja auch in Büchern. Aber das Buch konnte am Abend zwischen den Kartenspielen immer nur der lesen, der als erster MauMau sagen konnte und das war nun mal Frank. Und nun wißt ihr es alle – man tut es nicht, weil oben ständig Eis abgeschlagen wird und wo soll es hinfallen, wenn nicht ins Gesicht des tiefer Kletternden. Und was soll es da machen, wenn nicht tiefe Wunden schlagen, was den Chirurgen freut, nur darf er es nicht zeigen.
Für die Zugänge bei tiefem Schnee lohnt es sich, Schneeschuhe oder Tourenski mitzunehmen. In unserer Gruppe kommt die Idee, die Schneeschuhe dann auch noch anzuschnallen, erst beim Luftholen in hüfttiefem Schnee so weit weg vom Quartier, dass man auch nichts mehr holen geht. Unser Rat: Mitnehmen und (!) anschnallen, klingt banal. Als Workout vor dem Abendbrot wird noch eine großzügig angelegte 15 km Langlaufrunde geboten. Langlaufski auch mitnehmen, anschnallen hat noch keiner vergessen in der Loipe. Was noch mitnehmen? Schneeketten, und Vorsicht bei entgegenkommenden Schneepflügen – sie wollen wenigstens den Seitenspiegel treffen und verfehlen ihn nur knapp.
Im Ursprung-Eisfall ist Frank wieder umgekehrt, nachdem ständig Schnee gerutscht kam. Über dem Eisfall lag gerade ein gut gefülltes Scheebecken. So bleibt ein schönes neues Ziel.
Die Äxte haben immer gehalten im Eis. Robert und Volker danken Frank und Franky für die Vorstiege im Senkrechten. Wir hatten eine schöne Tour und schließen mit der Preisfrage: Wo ist der Inder ?
- Mehr zum Thema Eisklettern im Ahrntal gibt es im Artikel: Eisklettern im Pustertal – Rein in Taufers.