Eisklettern im Pustertal – Rein in Taufers

Autor: Volker

Zusammengefasst …

Eisklettern in Rein in Taufers – wo ein italienisches Tälchen an der Österreich-Grenze endet. Diesmal hatten Bernd, Frank und ich noch Basti dabei, der im alter von 23 Jahren den Altersdurchschnitt wirksam senkte. So konnten wir mit Optimismus auf das Eis einschlagen mit den schönen bissigen Äxten. „denk dran, Volker, die Axt muss sitzen“ sagt Frank unser verlässlicher Vorsteiger gern, wenn man mal eine leichte Passage selbst vorsteigt. Was das wirklich heißt, merkt man am besten, wenn man eine von Frank am Standplatz gesetzte Axt wieder mitnehmen will – auch in Arco sind sie zu teuer, um sie dort, wo sie gerade so schön sitzen, sitzen zu lassen. Außerdem sind es wirklich schöne Teile.
Das Eis war gut in dieser Saison und wenn es mal nicht so gut war, hat das eh Frank gemacht. Nicht so gutes Eis hat mehr eingelagerte Luft, je mehr desto schlechter. Wir hatten auch durchsichtiges Eis ohne Luft, unter dem noch der Wasserfall fiel, mit einem gedämpften Ton, und wir hatten einen fast überhängenden Ausstieg aus einem Felsstandplatz in sonnendurchschienene Eisgalerien. Das schöne war da, wo wir waren.
Vor dem Dunkelwerden konnte man noch die schöne Skiloipe entlang hasten. Das ist praktisch eingerichtet für Eiskletterer, die hinterher zum Vasa-Lauf fahren. Im übrigen war Franks schöne Frau Conny mit schöner Tochter Nima dabei. Besonders Nima, die noch nicht läuft, hat den Altersdurchschnitt nach unten gerissen, leider nicht in der Klettergruppe. Aber das wird ja noch. Für alle Nepal-Erfahrenen: Der Name Nima ist mongolisch inspiriert, nicht nepalesisch. Deshalb eignet er sich auch für eine Tochter. Praktisch ist, dass demnächst auch der Sohn Nima heißen kann, nepalesisch inspiriert. So hoffen wir, denn sonst kommt nur Reudiger in Frage und das ist ja kein schöner Name. (nicht wundern, nur für Insider)

Eisklettern im Pustertal

Autor: Frank 2/2004

Auch dieses Jahr hat uns das Fieber wieder gepackt und wir haben es in Eisfällen des Pustertal`s gekühlt. Da sich das Gebiet als außerordentlich lohnend erwiesen hat, möchte ich hier einige Tipps dazu hinterlegen und damit die Nachahmung vereinfachen. Besonders ist das Gebiet um Rein in Taufers für Kletterer bis zum sechsten Schwierigkeitsgrad geeignet. Die meisten Fälle besitzen um die drei Seillängen und haben wunderschöne Talblicke bei guten Verhältnissen. Diese kann man auf folgender Website meist vorher auf ihre Bedingungen checken. www.basislager.ch

Übersichtskarte

Anreise:

Über die Brennerautobahn und ab der Abfahrt Brixen über die SS 68 nach Bruneck. Von hier sucht man die verschiedenen Täler auf. Besonders zu Empfehlen ist Rain in Taufers, da man von hier einen Großteil der Wasserfälle zu Fuß erreichen kann.

Beste Zeit:

Dezember bis März

Schwierigkeitsbewertung:

übliche Bewertung für Eisfälle; zusätzlich sollte jedoch immer die Wetterlage beachtet werden, in diesem Winter empfand ich alle Routen ein wenig schwerer, da es recht wenig Wasser gab (2/2004). Hier gibts mehr Infos – Schwierigkeitsbewertung im Steileis

Übernachtung:

Möglichkeiten an Übernachtungen gibt es reichlich; Tourismusverein Sand in Taufers: 0039/(0)474/678076
Eine Übernachtungsmöglichkeit möchte ich hervorheben, da wir dort ausgesprochen zu Frieden waren. Überraschend gute Preise bei guter Bewirtung nach und vor dem Klettern. Zu dem lassen sich von hier die Fälle gut erreichen, zu Fuß und auch einige Informationen können schon mal abgefragt werden.
Jausestation Inderederhof, 39090Rein-in-Taufers – Riva Di Tures mt. 1700 slm; Tel.-Fax.: 0039/(0)474/672609

Ausgewählte Ziele:

Erste-Galerie-Eisfälle (4-6)

TopoHier kann man in kompakten Eis mehrere Touren unternehmen. Je nach Routenwahl wechselt der Schwierigkeitsgrad. Sehr lohnende Kletterei bei mindestens zwei Seillängen a 60m. Relativ langer und steiler Zustieg durch den Wald. Die Fälle sind nur bei klaren Wetter von der Strasse aus zu erkennen.
Zustieg: Straße nach Rein, unterhalb der Galerie befindet sich ein Einbuchtung (Parkplatz) an der Strasse, nun rechts den Wald hinauf, weglos am/ im Bachbett entlang (~45min)
Abstieg: bei allen Touren kann über Bäume abgeseilt werden

Linker und rechter Milchtrinker-Eisfall (3+)

Schöne Fälle für den Einstieg in sonniger Lage, gute Absicherung in kompakten Eis und kleinen Bäumen möglich
Zustieg: Parkplatz der Riesenfernerhütte (5min), bzw. direkt gegenüber ist eine kleine Einbuchtung (2min)
Topo2
Abstieg: links bzw. rechts der Fälle durch die Bäume oder zu Fuß über die Almwiesen zurück zum Einstieg

Tristenbachfall (4)

Abwechslungsreiche Kletterei in luftiger Umgebung, wunderschöne Ausblicke. Der Fall lässt sich von der oben genannten Unterkunft sehr gut einsehen.
Zustieg: Ortschaft Rain ins Bachertal bis zur Jausestation Säge (Parkplatz), von hier über den Bach (Holzbrücke) und weiter auf der linken Seite des Baches (45min)
Abstieg: vom Ausstieg nach rechts und durch den Wald abseilen
Topo3

Furtheisfall (4)

Ein gewaltiger Eisfall der allerdings gern gemacht wird und es kann sehr viel Schnee im Zustieg und in Teilen der Route vorhanden sein. Die Standplätze sind gebohrt.
Zustieg: Ortschaft Rain ins Bachertal bis zur Jausestation Säge (Parkplatz), von hier über den Bach (Holzbrücke) und weiter durch den Wald bis zur Furthalm, von wo man den Fall gut sehen sollte (1,5h) oder
an der Jausestation Inderederhof links vorbei und immer dem Wanderweg folgen, über die Holzbrücke und dann rechts haltend, sobald man den Eisfall sieht durch das Gehölz zum Einstieg
Abstieg: über den Eisfall abseilen oder nach rechts und durch den Wald abseile

Galerie Linker Milchtrinkerfall Tristenbach
rechte obere Teil von Erste Galerie Eisfälle linker Michtrinkerfall Tristenbachfall